Deutschen sparen verstärkt für den Konsum

Trotz der niedrigen Zinsen sparen die Deutschen nach wie vor fleißig. Geändert haben sich aber angesichts der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank, die Sparziele und die Spardauer. So sparen die Deutschen nun oft noch kurzfristiger als früher und stärker für den Konsum. Zu diesem Ergebnis kommt die Frühjahrsumfrage 2015 zum Sparverhalten der Deutschen. Im Auftrags des Verbands der privaten Bausparkassen befragte TNS Deutschland GmbH bei dieser Umfrage über 2.000 Deutsche im Alter von über 14 Jahren.

Derzeit legen 49% der Deutschen Geld auf die hohe Kante. Das sind fast genau so viele wie im Herbst des letzten Jahres. Verschoben hat sich dagegen das Sparziel. So war das wichtigste Sparziel im Frühjahr 2015 der Konsum mit 65%, bei der Umfrage im Herbst waren es nur 59%. Das zweitwichtigste Sparziel war im Frühjahr diesen Jahres die Altersvorsorge mit 61%. Bei der Herbstumfrage lag dieses Sparziel noch bei 64%. Mit 48% blieb das drittwichtigste Sparziel der Deutschen „Erwerb/Renovierung von Wohneigentum“. Gegenüber dem Herbst 2014 ist bei diesen Sparziel ein Rückgang um 6% zu verzeichnen.

Bei der Umfrage wird einmal im Jahr auch ein Blick auf die genutzten Geldanlagen geworfen. Hier verzeichnete sich eine Verschiebung in Richtung kurzfristigere Sparformen ab. Mit 53% war immer noch das Sparbuch die beliebteste Geldanlage der Deutschen und verzeichnete gegenüber dem Frühjahr des letzten Jahres eine Zunahme um 2%. Mit 44% folgte danach das Sparen auf dem Girokonto mit einer Zunahme von 7% gegenüber dem Vorjahr. Mit unverändert 37% findet man auf den dritten Platz den Bausparvertrag.

Mit 35% auf dem vierten Platz findet man nach wie vor Renten- und Kapitallebensversicherungen. Danach folgen mit 28% Geldanlagen wie Termingeld und Festgeld. Wiederum unverändert blieben Immobilien mit 25 Prozent. Ein Zuwachs um 3% gegenüber dem Frühjahr 2014 auf 25% verzeichnet die Riester Rente. Investmentfonds und Aktien fielen binnen Jahresfrist in der Gunst der Sparer trotz des Börsenbooms jeweils um einen Prozentpunkt auf 19 bzw. 13 Prozent.