Beim Verlust von Zähnen stehen viele Menschen vor der Herausforderung, die optimale zahnmedizinische Versorgung zu finanzieren. Eine Zahnzusatzversicherung kann hier eine wesentliche Hilfe sein, insbesondere wenn bereits Zähne fehlen. Versicherungen wie die HUK-COBURG, Allianz, Barmenia und ERGO bieten spezielle Tarife sogar für diese Fälle an. Doch wann lohnt sich eine solche Versicherung wirklich? Welche Optionen stehen zur Verfügung und welche Kosten sind damit verbunden? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Faktoren und Optionen der Zahnzusatzversicherung bei fehlenden Zähnen, gibt praktische Einblicke und zeigt, worauf Sie achten sollten.

Zahnzusatzversicherung: Optionen bei fehlenden Zähnen

Die Entscheidung für eine Zahnzusatzversicherung bei bereits fehlenden Zähnen ist nicht immer einfach. Versicherer wie die Allianz oder die Württembergische bieten unterschiedliche Tarife an, die je nach Anzahl der fehlenden Zähne variieren. Häufig stellt sich die Frage: Wie viele fehlende Zähne können überhaupt mitversichert werden? Generell ermöglichen es die meisten Versicherer, bis zu vier fehlende Zähne gegen einen Beitragszuschlag mitzuversichern. Dieser Zuschlag kann je nach Tarif deutlich variieren.

Es gibt drei Hauptoptionen, die viele Versicherungen bieten:

  1. Beitragszuschlag: Versicherungen wie die Allianz bieten Tarife an, bei denen ein Beitragszuschlag für jeden fehlenden Zahn erhoben wird. Dies führt zu höheren monatlichen Beiträgen, kann aber ohne Leistungsverlust hilfreich sein.
  2. Reduzierte Zahnstaffel: Bei dieser Variante, wie sie von der Halleschen angeboten wird, werden die Leistungen in den ersten Jahren reduziert. Beispielsweise könnten in den ersten fünf Jahren statt 5.000 Euro nur 1.250 Euro erstattet werden.
  3. Verlängerte Zahnstaffel: Hierbei wird der maximal erstattungsfähige Betrag über mehrere Jahre gestaffelt aufgestockt. Bei der AXA kann diese Begrenzung gar auf acht Jahre ausgeweitet werden.

Die Auswahl des passenden Tarifs hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Ein Vergleich der Versicherungen, beispielsweise von Barmenia und Signal Iduna, kann helfen, die passende Versicherung zu finden.

Praktische Tipps zur Wahl der richtigen Zahnzusatzversicherung

Bei der Auswahl einer Zahnzusatzversicherung sind einige wesentliche Punkte zu beachten. Zunächst sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt sprechen, ob und wann die fehlenden Zähne ersetzt werden müssen. Zudem sollten Sie die Bedingungen der Zahnstaffel genau prüfen und überlegen, welche Leistungen zeitnah benötigt werden könnten.

Vergleichen Sie die Optionen der Versicherer, z. B. ob eine sofortige Erstattung bei angeratenen Behandlungen möglich ist. Achten Sie auch darauf, wie sich der Beitrag im Laufe der Zeit verändern könnte, vor allem bei Versicherungen wie AXA und DEVK, die unterschiedliche Tarife bieten.

Die Bedeutung der Gesundheitsfragen

Wenn Sie sich für eine Zahnzusatzversicherung entscheiden, ist ein kritischer Punkt die Angaben zur Gesundheit. Insbesondere bei fehlenden Zähnen ist es wichtig, diese korrekt anzugeben, um Problemen bei der Erstattungsleistung vorzubeugen. Versicherer wie die ERGO und Generali bestehen auf die Ehrlichkeit dieser Angaben.

Normalerweise gilt ein fehlender Zahn als solcher, wenn er theoretisch ersetzbar ist. Ein Lückenschluss durch kieferorthopädische Maßnahmen zählt hingegen oft nicht als « fehlend ». Versicherungen wie die Allianz und die Nürnberger schließen in ihren Anträgen oft spezifische Fragen zu Prothesen aus, was bedeutet, dass Prothesen nicht unbedingt als fehlende Zähne klassifiziert werden.

Versicherung Fehlende Zähne erlaubt Zuschlag pro Zahn
HUK-COBURG Ja, bis zu 3 6,00 €
DEVK Ja, bis zu 4 7,00 €
Barmenia Ja, bis zu 3 5,50 €

Es ist entscheidend, eine Versicherung zu wählen, die die fehlenden Zähne absichert und gleichzeitig auf potenzielle Bedingungen wie Wartezeiten oder Summenbegrenzungen achtet.

Wann lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung bei fehlenden Zähnen?

Einer der wichtigsten Aspekte bei der Überlegung, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, ist die Abwägung der potenziellen Kosten im Vergleich zu den Versicherungskosten. Beispielsweise kann ein einziges Implantat Kosten bis zu 3.500 Euro verursachen. Wenn eine Zahnzusatzversicherung diese Kosten weitgehend abdeckt, lohnt sich die Versicherung in der Regel.

Für manche ist die Entscheidung nicht nur finanziell, sondern auch psychologisch motiviert. Der Verlust von Zähnen kann erhebliche Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein haben. Die finanzielle Absicherung durch eine Versicherung lässt den Gedanken an das Ersetzen der Zähne realistischer erscheinen.

Ein Fallbeispiel: Zwei fehlende Zähne

Stellen wir uns vor, Frau Müller, 45 Jahre alt, verliert zwei Zähne im Seitenzahnbereich. Sie stehen vor der Entscheidung, eine Zahnbrücke oder Implantate einzusetzen. Der Initialkosten für Brücken beläuft sich auf ca. 2.800 Euro, während zwei Implantate mit insgesamt 7.000 Euro zu Buche schlagen könnten.

Mit einer Zahnzusatzversicherung, die Implantate zu 80 % erstattet, könnte Frau Müller bis zu 5.600 Euro erstattet bekommen. Nach Berücksichtigung der Festzuschüsse ihrer Krankenkasse würde sie nur noch einen Bruchteil der Gesamtkosten aus eigener Tasche zahlen.

Diese fiktive Geschichte verdeutlicht, dass eine Zahnzusatzversicherung insbesondere bei größeren, kostspieligen Zahnbehandlungen eine enorme finanzielle Entlastung darstellt.

Fazit und abschließende Überlegungen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zahnzusatzversicherung für Menschen mit bereits fehlenden Zähnen nicht nur eine sinnvolle Investition, sondern auch eine wichtige Absicherung für zukünftige zahnmedizinische Herausforderungen sein kann. Bei der Wahl der richtigen Zahnzusatzversicherung sind eine transparente Darstellung der Kosten sowie ein gründlicher Vergleich der verschiedenen Anbieter essenziell.

Ob Allianz, HUK-COBURG, Signal Iduna oder die DEVK – jeder Versicherer bietet unterschiedliche Vor- und Nachteile. Es lohnt sich, deren Tarife genau zu prüfen, um die beste Entscheidung zu treffen.

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