Hartz IV: Deutscher Mieterbund und der Paritätische Wohlfahrtsverband fordern Übernahme der Stromkosten

Die Strompreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. So sind die Strompreise seit dem Jahre 2005 um 44% gestiegen. Der Deutsche Mieterbund und der Paritätische Wohlfahrtsverband fordern angesichts der stark gestiegenen Energiepreise eine Übernahme der Stromkosten in Hartz IV und eine Reform des Wohngeldgesetzes.

So kritisiert Ulrich Schneider, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtverbands: „Die Preisexplosion auf dem Energiemarkt wurde bei der Berechnung der Leistungen für Familien in Hartz IV bisher in keiner Weise angemessen berücksichtigt.” Je nach Haushaltsgröße liegen die im Hartz IV-Regelsatz pauschal berücksichtigte Summe für Haushaltsstrom nach Berechnungen des Verbandes um 60 Euro bis 160 Euro zu niedrig. Nach Schätzungen des Verbandes, wurden alleine in 2011 daher rund 100.000 Hartz IV-Haushalten der Strom abgestellt.

Nicht selten machen die Energiekosten mittlerweile mehr als ein Drittel der Gesamtwohnkosten eines Haushaltes aus. Deswegen fordert der Verband, das Heizkosten und Stromkosten in Zukunft bei der Berechnung des Wohngeldes berücksichtigt werden müssen, da sie zu den Wohnkosten gehören.“

Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes, fordert daher: “Dringend erforderlich ist daher die Einführung einer Energiekostenkomponente im Wohngeld“. Der Mieterbund legte hierzu eigens berechnete neue Wohngeldtabellen vor. Von derzeit 120 Euro auf 160 bis 180 Euro würde das durchschnittlich gezahlte Wohngeld steigen. Die Verbände beziffern die Gesamtkosten ihrer Reformvorschläge auf rund 790 – 920 Millionen Euro.